Rundbrief 23.11.2022

Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

daran können sich andere ein Beispiel nehmen: Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro treibt ein Friedensabkommen voran und führt Gespräche mit verschiedenen bewaffneten Gruppen des Landes. Dies wird als wichtiger Schritt für einen nachhaltigen Frieden gesehen.

Einigung im Tigray-Konflikt

Nach zwei Jahren Krieg und einer halben Million Toten haben sich auch in Äthiopien die Kriegsparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Die Parteien erklären und verpflichten sich zu einer sofortigen und dauerhaften Einstellung der Feindseligkeiten. Verzichtet wird  auf alle Formen feindseliger Propaganda, Rhetorik und Hassrede. Die Tigray-Rebellen werden entwaffnet.

Sowohl für Kolumbien als auch für Äthiopien muss sich zeigen, wie lange der Weg des Friedens beschritten werden kann. Mit genügend Anstrengungen und Kompromissbereitschaft hoffentlich für immer.

Nichts neues in der Ukraine

Noch nicht kompromissbereit sind die Kriegsparteien in der Ukraine. Russland zeigt sich zumindest offen für Verhandlungen, führt seine Angriffe aber weiterhin fort.

Zerstört wird nun auch gezielt die zivile Energieinfrastruktur – es kommt zu Stromausfällen und -abschaltungen. Neben neuen Härten für die Bevölkerung fordern die Gefechte und Offensiven täglich wohl hunderte Todesopfer – genaue Zahlen gibt es nicht.

Immer mehr setzt sich die Ansicht durch, dass der Krieg noch Jahre dauern könnte, ohne dass eine Seite sich militärisch durchsetzt. Von einem Sieg zu sprechen wäre angesichts der immensen Verluste vermessen. Richtig ist daher, dem Krieg so früh wie möglich ein Ende zu bereiten. Dazu müssen Verhandlungen zwischen den Kriegsparteien angestoßen werden.

G20-Gipfel

Der Krieg war auch eines der zentralen Themen des G20-Gipfels in Bali. Doch die anwesenden Staatenlenker konnten hierzu nichts beitragen. Sie mussten vielmehr hilflos mit ansehen, wie sich der Krieg drohte zu verselbständigen: Eine Rakete war in Polen eingeschlagen und drohte, den NATO-Bündnisfall auszulösen.

Dies zeigt, wie gefährlich die Situation für den Weltfrieden ist. Eine Eskalation muss unbedingt verhindert werden.

Weltklimakonferenz

Ähnlich „erfolgreich“ wie der G20-Gipfel verlief die 27. Weltklimakonferenz in Ägypten. Klimaschützer sehen das 1,5 Grad-Ziel bereits als gescheitert. Auf der Konferenz gibt Bundeskanzler Scholz Lippenbekenntnisse von sich, während zuhause eine Renaissance der Kohle bevorsteht und klimaschädliches Flüssiggas importiert wird. Deutschland bleibt außerdem bei der Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen in weniger entwickelten Ländern hinter seinem Soll zurück.

Der Klimakollaps wird Teile der Welt unbewohnbar oder unfruchtbar machen. Hunger und Wasserknappheit wird im globalen Süden zu einer steigenden Anzahl an Konflikten führen. Klimaschutz ist Kriegsprävention und somit auch ein Anliegen der Friedensbewegung.

Eigeninitiative gefragt

Die ermunternden Beispiele zu Beginn des Rundbriefes zeigen, dass Lösungen auch bei komplizierten Konflikten möglich sind. Je früher man sie anstößt, desto weniger Leid geschieht.

Es ist in unserem eigenem Interesse, über die Lage informiert zu bleiben und die sofortige Einstellung von Kriegshandlungen und die Aufnahme von Verhandlungen zu fordern. Dazu bieten sich die zwei im Folgenden vorgestellten Veranstaltungen an.

Aktionen und Veranstaltungen

Vortrag „Russland, Ukraine, NATO – Ein Krieg ohne Ende?“

Die VVN-BdA und das Nürnberger Friedensforum laden ein zu einer Informationsveranstaltung am

         Donnerstag, 24.November um 19:00 Uhr, im

         „DIALOG“ in Nürnberg, Fürther Straße 40a
         (direkt bei der U-Bahnhaltestelle Gostenhof).

Inhalt:

  • Entnazifizieren, Erobern, Welt-Ordnen – was will Russland in der Ukraine und was der Westen?
  • Soll oder kann der Krieg tatsächlich noch Jahre fortdauern „bis zum Sieg“ – wie es die NATO und auch Vertreter unserer Bundesregierung verkündet haben?
  • Welcher Sieg soll das sein und wer zahlt am Schluss die Zeche in Russland aber auch bei uns?

Dazu referiert und antwortet Reinhard Lauterbach.

Antikriegsaktion in Nürnberg

Wir machen im Rahmen des Aktionsbündnisses gegen Krieg und Hochrüstung eine Aktion am

         Samstag, den 26. November um 13:00 Uhr am

         Jakobsplatz

mit Transparenten und einem Zug durch die Innenstadt auf seine Forderungen aufmerksam. Unterstützungswillige zum Tragen der Transparente und Verteilen von Flyern sind herzlich eingeladen.

Nächstes Treffen

Das nächste Treffen des Nürnberger Friedensforums findet am

         Montag, den 16. Januar um 19:00 Uhr

         bei DIDF in der Wiesenstraße 86, Nürnberg

statt. Dort werden wir mit der Vorbereitung des Ostermarsches beginnen. Alle an der Mitarbeit Interessierten sind herzlich eingeladen.

Die Folgetermine für die Diskussion und Verabschiedung des Aufrufs im Plenum sind der 30. Januar und der 13. Februar.

Mit friedlichen Grüßen

        Günter Höcht                        Michael Kaeser                                  Oliver Behr    

Alle Infos auch im Messengerdienst Telegram: https://t.me/Friedensforumnuernberg