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Rundbrief 2 März 2022
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
Krieg in der Ukraine
Beim Verfassen des Schreibens dauert der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine immer noch an. Somit auch das Leid der Bevölkerung mit Tod und Zerstörung. Einen Tag vorher (29.03.22) äußerten sich zwar die russischen und ukrainischen Delegationen nach den Verhandlungen in Istanbul leicht optimistisch, konnten aber noch keine greifbaren Ergebnisse vermelden. Russland kündigte eine „Verminderung der Aktivitäten“ an. Dabei bleibt zu hoffen, dass dies ein erstes Signal hin zu einem Waffenstillstand ist und nicht nur eine Umgruppierung von Streitkräften bedeutet.
Neu ist bei diesem Angriffskrieg, dass gegen den Aggressor harte Wirtschaftssanktionen verhängt werden und viele Beziehungen im kulturellen, sportlichen und Wissenschaftsbereich abgebrochen werden. Die Zusammenarbeit auf der Raumstation ISS funktioniert noch. Auch der Stadtrat in Erlangen diskutiert demnächst über die Städtepartnerschaft mit Wladimir. Das Erlanger Bündnis für den Frieden ist für deren Beibehaltung aktiv.
Russland hat bisher mit Sanktionen gegen hohe Repräsentanten westlicher Staaten und dem Austritt aus dem Europarat geantwortet. Es hat zwar die Beibehaltung von Rohstofflieferungen zugesagt, will diese künftig aber von „unfreundlichen Staaten“ in Rubel bezahlt bekommen, was die westlichen Staaten ablehnen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich hier eine weitere Eskalation anbahnt. Die Ausrufung der Frühwarnstufe (Stufe 1 von 3) Notfallplan Gas durch Wirtschaftsminister Habeck wird in diesem Zusammenhang kommentiert.
Weitere Eskalationsstufen oder auch neue Gebiete der Eskalation sind das Letzte was wir brauchen. Wir fordern einen sofortigen Waffenstillstand als 1. Schritt und Verhandlungen über alle strittigen Themen.
Ostermarsch am Ostermontag, den 18. April 2022
Als Hauptredner konnten wir Christoph Marischka von IMI Tübingen gewinnen.
Wir freuen uns, dass Frau Dr. Elisabeth Heyn von IPPNW (Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzt*innen in sozialer Verantwortung) Nürnberg-Fürth-Erlangen für das Nürnberger Friedensforum sprechen wird.
Für das kulturelle Rahmenprogramm sorgen die „Ruam“ aus Regensburg. Die Abschlusskundgebung ist wieder auf dem Kornmarkt geplant. Anschließend gegen 16.30 Uhr Friedensgebet in der Jakobskirche.
Das Flugblatt liegt bei und kann bestellt werden unter: info@friedensforum-nuernberg.de oder bei Ewald Ziegler, T. 0170 – 22 69 576
Anzeige
Aus Kostengründen werden in diesem Jahr keine Namen von Unterstützerinnen und Unterstützern in der Anzeige für den Ostermarsch 2022 in den „NN“ bzw. in der „NZ“ veröffentlicht.
Es soll aber trotzdem eine Zeitungsanzeige geben Die Größe richtet sich nach den eingegangenen Spenden. Helfen Sie bitte mit, dass wir unter diesen Bedingungen eine ansehnliche Anzeige zustande bringen.
Wer sich an der Finanzierung beteiligt und es wünscht, wird namentlich auf unserer Homepage genannt.
Wir können nur Namen von Personen auf unserer Homepage veröffentlichen, die uns ihre Einwilligung dazu gegeben haben! (vgl. beiliegenden Vordruck)
Nächstes Treffen
am Montag, den 09. Mai um 19.00Uhr, bei DIDF in der Wiesenstr. 86, Nbg.
TOP Vorschlag:
1. Aktuelle Situation
2. Ostermarschauswertung
3. 1. Mai
4. Antirassistisches Straßenfest
5. VerschiedenesMit friedlichen GrüßenGünter Höcht Michael Kaeser Ewald Ziegler
Alle Infos auch im Messengerdienst Telegramm unter: https://t.me/Friedensforumnuernberg
Veranstaltungshinweise:
Mo., 04.04.22 um 19.00 Uhr Zoom – Meeting: „Stimmen gegen den Krieg aus der Ukraine und aus Russland“, Anmeldung an: friedensmuseum@online.de
Fr., 08.04.22 um ^19.30 Uhr, Villa Leon, Kleiner Saal, Philipp-Körber-Weg 1 in Nbg. „Der Ukraine-Krieg und der Konflikt zwischen NATO und Russland“ Referent: Joachim Guilliard; Veranstalter: Deutscher Freidenker Verband
30.04.22 von 10.00 bis 17.00 Studientag von NEFF, AEE, pax christi, ÖNB, Rummelsberger Bruderschaft: „Vom Sicherheitsdenken zur Friedenslogik“ Ort: Ev. Gemeindezentrum Fischbach; Anmeldung: info@neff-netzwerk.de
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Rundbrief März 2022
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
Krieg in der Ukraine
Wie jeden Angriffskrieg verurteilen wir auch diesen Angriffskrieg Russlands auf das Schärfste. Wir fordern einen schnellen Waffenstillstand und den sofortigen Rückzug der russischen Soldaten. (vgl. auch den Aufruf zum OM)
Bereits bei Kriegsbeginn am 24. Februar haben wir eine Erklärung von Reiner Braun und Willi van Ooyen, die das Vorgehen Russlands verurteilt, gemailt. Einen Tag später haben wir gemeinsam mit NEFF und Friedensmuseum eine Mahnwache gegen den Krieg vor der Lorenzkirche durchgeführt. Seitdem haben wir auf alle Aktionen gegen den Krieg, soweit wir rechtzeitig davon erfahren haben, hingewiesen. Bei der Kundgebung von „Fridays For Future“ hielten wir auch einen Redebeitrag.
In Folge des russischen Einmarsches wurde in atemberaubendem Tempo daran gegangen die politischen Koordinaten unseres Landes zu verändern. Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet, milliardenschwere Aufrüstung bis hin zur Verunglimpfung von Verhandlungen und Wirtschaftsbeziehungen zum gegenseitigen Vorteil.
Dabei ist doch offensichtlich, dass auch dieser Krieg kein bestehendes Problem löst. Das wird auch die russische Regierung noch feststellen müssen. Die Ängste vor der NATO-Osterweiterung in Russland gehören genauso dazu wie die Bedrohungsängste in vielen an Russland grenzenden Staaten.
Diese Probleme bis zu den Gattungsfragen wie der Klimakrise können doch nur gemeinsam gelöst werden. Das auszusprechen wird zurzeit von vielen zumindest als naiv verunglimpft.
Da gilt es zu fragen, wie schaut denn die Alternative dazu aus?
Eine neue Rüstungsspirale mit Wettrüsten erhöht nur die Gefahr von Kriegen bis hin zum Atomkrieg.
Und apropos naiv. Die Entspannungspolitik der 70er Jahre war erfolgreich trotz
- des sowjetischen Einmarsches in die CSSR 1968 zur Beibehaltung des sowjetischen Sozialismusmodells.
- noch vieler ehemaliger Nazis in wichtigen Positionen in der BRD
- des US-Krieges mit Napalm und Agent Orange in Vietnam.
Der oft von Willy Brandt zitierte Satz
„Lieber hundertmal verhandeln als einmal schießen“
bleibt aktuell.
Ostermarsch am Ostermontag, den 18. April 2022
Aufruf
Aufgrund des Aggression Russlands gegen die Ukraine haben wir natürlich unseren fertigen Aufruf zum OM neu verfasst. Er liegt bei.
Organisation/Ablauf
Als Hauptredner konnten wir Christoph Marischka von IMI Tübingen gewinnen. Wegen unseres Redebeitrags führen wir noch Gespräche. Für das kulturelle Rahmenprogramm sorgen die „Ruam“ aus Regensburg. Die Abschlusskundgebung ist wieder auf dem Kornmarkt geplant. Ein Flugblatt wird noch erstellt.
Anzeige
Aus Kostengründen werden in diesem Jahr keine Namen von Unterstützerinnen und Unterstützern in der Anzeige für den Ostermarsch 2022 in den „NN“ bzw. in der „NZ“ veröffentlicht.
Es soll aber trotzdem eine Zeitungsanzeige geben Die Größe richtet sich nach den eingegangenen Spenden.
Wer sich an der Finanzierung beteiligt und es wünscht, wird namentlich auf unserer Homepage genannt.
Wir können nur Namen von Personen auf unserer Homepage veröffentlichen, die uns ihre Einwilligung dazu gegeben haben! (vgl. beiliegenden Vordruck)
Nächstes Treffen
am Montag, den 09. Mai um 19.00Uhr, wenn möglich bei DIDF in der Wiesenstr. 86, Nbg.
TOP Vorschlag: 1. Aktuelle Situation 2. Ostermarschauswertung
3. 1. Mai 4. Antirassistisches Straßenfest 5. Verschiedenes
Mit friedlichen Grüßen
Günter Höcht Michael Kaeser Ewald Ziegler Alle Infos auch im Messengerdienst Telegramm unter: https://t.me/Friedensforumnuernberg
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Die Waffen nieder – Nein zum Krieg!
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
aus Anlass der russischen Aggression gegen die Ukraine rufen
- das NEFF (Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden)
- das Friedensmuseum und
- das Nürnberger Friedensforum
am Freitag, den 25. Februar von 16.00 – 17 00
zu einer Mahnwache vor der Lorenzkirche auf
Die Waffen nieder – Nein zum Krieg!
Für das Nürnberger Friedensforum
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Die Waffen nieder – nein zum Krieg
Eine erste Reaktion von Reiner Braun und Willi van Ooyen:
Wir verurteilen die militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Für Krieg gibt es keine Rechtfertigung. Die Mitschuld des Westens besonders der USA und der NATO rechtfertigen keinesfalls diese militärische Aggression.
Die Bombardierungen müssen sofort gestoppt werden. Notwendig ist ein umfassender Waffenstillstand, der Rückzug aller Truppen und ein zurück an den Verhandlungstisch.
Politische Reaktionen des Westens sollten auf die Wiederaufnahme von Gesprächen gerichtet sein, weiteren Hass und Konfrontation vermeiden und nicht die Bevölkerung Russlands treffen. Deswegen lehnen wir Sanktionen ab.
Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf der Basis der Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit.
Lasst uns gegen den Krieg, für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit auf die Straße gehen. Es gibt keine Alternative zu Dialog und Kooperation – gerade jetzt.
Friedens- und Zukunftswerkstatt e. V.
c/o Frankfurter Gewerkschaftshaus
Wilhelm-Leuschner-Str. 69 – 77
60329 Frankfurt am Main
Tel.: 069 242499.50
Fax: 069 242499.51
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Ukraine-Krise: Friedenspolitik statt Eskalation
Die Anerkennung von Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten durch Russland und die Entsen-
dung von Militär ist ein Bruch des Minsk-II-Abkommens, das durch UN-Sicherheitsratsbeschluss Völ-
kerrechtstatus hat. Dies dreht die Eskalationsschraube weiter nach oben, erhöht die Spannungen und
verschärft das Kriegsrisiko.
Diese Entscheidungen sind die Reaktion Russlands darauf, dass die Ukraine die Umsetzung von Minsk
II mit Duldung des Westens seit acht Jahren blockiert und eine Veränderung dieser Situation und der
damit verbundenen unerträglichen Lage der Menschen in der Ostukraine nicht erreichbar erschien. Wir
fordern sowohl von der Ukraine, als auch von Russland und dem Westen zu Minsk II zurückzukehren
und auf dieser Basis über eine politische Lösung der Krise zu verhandeln.
Der Schritt Moskaus war die Reaktion darauf, dass die USA und die NATO nicht bereit waren, ernsthaft
auf Verhandlungen über die legitimen Sicherheitsinteressen Moskaus einzugehen, die Moskau im De-
zember vorschlug. Die europäischen NATO-Verbündeten haben sich der US-Politik angeschlossen,
nicht nur mit Worten, wie zuletzt auf der Münchener Sicherheitskonferenz, sondern im Falle Großbri-
tanniens, Frankreichs, Polens u.a. durch Waffenlieferungen oder die Verlegung von Militärpersonal.
Die erneute Verschärfung der Krise unterstreicht, wie dringend Deeskalation und Diplomatie sind. Sie
zeigt, wohin es führt, wenn das Prinzip der ungeteilten, gemeinsamen Sicherheit ignoriert wird und
stattdessen einseitig vollendete Tatsachen geschaffen werden. Jetzt hat Russland seinerseits zu diesen
Methoden gegriffen. Die ganze Entwicklung ist letztlich die Folge des Bruchs von Zusagen der NATO,
sich nicht nach Osten auszudehnen. Durch die ebenfalls völkerrechtswidrige militärische Durchsetzung
der Abspaltung des Kosovo von Serbien und dessen Anerkennung hat die NATO die Büchse der Pan-
dora geöffnet.
Um so notwendiger ist es jetzt, nicht weiter an der Eskalationsschraube zu drehen. Mit immer weiteren
Sanktionen und der Verstärkung militärischer Drohkulissen nach dem Motto „Auge um Auge, Zahn um
Zahn“ auf Sieg statt auf Entspannung zu setzen, führt näher an den Abgrund. Sanktionen sind schon seit
Jahren Teil einer friedensgefährdenden Konfrontationspolitik und eines Wirtschaftskriegs gegen Russ-
land. Sie haben keineswegs die beabsichtigte Wirkung erzielt, sondern das Gegenteil.
Uns als Friedensbewegung kann es niemals um Putin, Biden und Großmachtinteressen gehen, sondern
um Leben, Wohlfahrt und Frieden. Es geht um die Menschen in Donezk und Luhansk, um die Menschen
in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa.
Wir fordern:
• Sofortige Einstellung aller militärischen Aktivitäten auf allen Seiten;
• Rückkehr zu und zügige Umsetzung von Minsk II;
• Konkrete Schritte zur Deeskalation;
• Schluss mit Kriegsrhetorik, Konfrontationspolitik und Sanktionen;
• Verhandlungen mit Russland auf der Grundlage eines klaren Bekenntnisses zu dem Prinzip
der gemeinsamen Sicherheit;
• Aktives Eintreten für Rüstungskontroll- und Abrüstungsverhandlungen;
• Beginn von Verhandlungen über eine dauerhafte Friedensordnung Europas von Lissabon bis
Wladiwostok.
Wir fordern die Friedensbewegung und alle am Frieden in Europa interessierten Menschen auf, sich in
öffentlichen Aktionen, Infoständen, Mahnwachen, Demonstrationen und Initiativen für diese Forde-
rungen zu engagieren, um den Marsch in den Abgrund zu stoppen.
Der Text wurde verfasst von:
Hugo Braun (Attac), Reiner Braun (International Peace Bureau), Claudia Haydt (Informationsstelle Militarisierung),
Ralf Krämer (Sozialistische Linke in der Partei Die Linke), Willi van Ooyen (Friedens- und Zukunftswerkstatt), Christof
Ostheimer (Bundesausschuss Friedensratschlag), Peter Wahl (Attac)
(Angaben zu den Personen nur zur Information)