Stellungnahme zum Krieg in Israel und Palästina
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, sehr geehrte Damen und Herren,
das Friedensforum Nürnberg verurteilt die Explosion der Gewalt in Israel und Palästina.
Der überraschende Angriff mit Raketen auf israelische Städte und der Überfall grenznaher Orte mit dem Tod hunderter Zivilisten hat uns aufschrecken lassen. Mit Schmerz sehen wir die Bilder der Massaker. Mit gleichem Schmerz sehen wir nun die Spirale der Gewalt sich ausweiten. Hochhäuser die in Gaza gesprengt werden. Raketen, die in Wohnhäusern einschlagen. Eine Bodenoffensive, die dringend benötigte Infrastruktur zerstören und tausende unschuldige Leben kosten wird.
Die Brutalität des Nahost-Konflikts ist wieder sichtbarer geworden. Wer sich um den Frieden dort sorgt, weiß aber auch, diese ist nicht neu. Jedes Jahr werden, beispielsweise von den UN und Amnesty International, die zahlreichen Menschenrechtsverletzungen Israels angeprangert, die bis hin zu außergerichtlichen Hinrichtungen reichen. Die Besatzungspolitik der Rechtsregierung Israels verhindert nicht nur eine Friedenslösung, sie erschafft den Hintergrund dieses jahrzehntelangen Krieges immer wieder neu.
Wer sich Frieden wünscht, kann trotz der Massaker das erneute Massenbombardement Palästinas unmöglich gutheißen. Wer sich Frieden wünscht, kann sich nur mit den Friedenskräften in Israel und Palästina verbünden. Wer sich Frieden wünscht, muss Druck auf die radikal-muslimische Regierung in Gaza und die rechtsradikale Regierung in Israel ausüben und darf keine Waffen liefern. Damit demokratische, rechtsstaatliche und abgerüstete Staaten entstehen. Dies ist der einzige Weg zum Frieden.
Wir verlangen, dass sich die Bundesregierung sofort für einen Stopp der Kampfhandlungen und der Aufhebung der Blockade des Gazastreifens einsetzt, alle verfügbaren diplomatischen Kräfte mobilisiert und endlich den Verhandlungsweg zu einer Zwei-Staaten-Lösung nachhaltig fördert. Das Einfrieren von Hilfsgeldern für Bildung, Gesundheit und Ernährung in Palästina ist eine Kollektivbestrafung. Wem soll das nutzen? Wer Frieden in Palästina ernten will, darf nicht durch Aushungern neuen Krieg säen.
Mit friedlichen Grüßen
Der Sprecherkreis des Friedensforums
Günter Höcht Michael Kaeser Oliver Behr