Rundbrief November 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

Rüstung auf Erden…

… und leider kein Friede. Besser fänden wir, die Worte des Nürnberger Christkinds und der Zustand der Welt würde besser zusammenpassen. Besonders weit in die Welt muss man dabei gar nicht schauen. Direkt hier in Deutschland steht in der zweiten Dezemberwoche der Beschluss des Bundeshaushalts an. Schon wieder soll der Militäretat erhöht werden. Von hundert Euros gehen dann elf fürs Militär drauf. Und das in Zeiten, bei denen so viele dringend auf Unterstützung angewiesen sind, um die Corona-Pandemie wirtschaftlich zu überleben. Die Situation im Gesundheits- und Bildungsbereich ist seit langem prekär. Statt hier zu investieren und unser aller Leben zu verbessern, wird das Geld in Rüstung gesteckt. Das ist unvernünftig und natürlich ein Schritt weg vom „Frieden auf Erden“. Dagegen protestieren wir am 05.12 von 13-15 Uhr am Hallplatz. Wir freuen uns ganz besonders dazu den Co-Präsidenten des International Peace Bureau (IPB) in Genf, Reiner Braun, begrüßen zu dürfen. Beteiligen Sie sich am Protest gegen die Aufrüstung unseres Landes.

Der bundesweite Aufruf zur Aktion liegt bei.

38 zusätzliche Eurofighter für die Bundeswehr!

Die Luftwaffe hat vom Bundestag grünes Licht für die »derzeit größte Einzelbewilligung« (FAZ 16.11) erhalten, um 38 Eurofighter noch im November zu bestellen und 5,4 Milliarden Euro dafür auszugeben. Vor den Haushaltsberatungen werden bereits Tatsachen geschaffen. 

Waffenstillstand in Armenien

Mehr als 3.000 Tote soll es bei den Kämpfen um Bergkarabach gegeben haben. In nur wenigen Wochen haben die Streitkräfte Aserbaidschans, offensichtlich mit Hilfe der Türkei, das armenisch besiedelte Gebiet fast vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Wir begrüßen den Waffenstillstand und sehen gleichzeitig mit Sorge, dass Rüstungsexporte und Nationalismus so viele Menschenleben gekostet haben. Ob der erzwungene Kompromiss die Grundlage eines dauerhaften Friedens bildet, ist leider mehr als fraglich. Nationalismus und Krieg haben auf beiden Seiten tiefe Wunden hinterlassen, wie z.B. die Proteste in der armenischen Hauptstadt  zeigen. Auch hier bedarf es eines für beide Seiten akzeptablen Interessenausgleichs, der den Schutz von religiösen und ethnischen Minderheiten einschließt sowie Vertreibungen und kriegerische Hetze, auch von außen, ausschließt.

Äthiopien

Noch vor einem Jahr wurden die neuen Friedensbemühungen zwischen Äthiopien und Eritrea mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. Derselbe äthiopische Regierungschef, Abiy Ahmed, lässt nun die abtrünnige Provinz Tigray abriegeln. Medienvertreter gelangen nicht hinein, Hilfsorganisationen ebenfalls nicht, wie die UNO bemängelt. Berichte von Morden und Gräueltaten an Zivilisten häufen sich. Ob die oppositionelle TPLF tatsächlich zuvor einen Armeestützpunkt angegriffen haben, ist wohl noch schwer zu beurteilen. Das immense Leid der Bevölkerung macht aber deutlich: Die Kriegshandlungen müssen sofort beendet und ein Dialogprozess zwischen den Konfliktparteien eingeleitet werden. Afrikanische Union und UNO sind die dafür vorgesehenen Einrichtungen.

40 Jahre Friedensdekade

Die Ökumenische Friedensdekade endete am 18.11 und feierte dabei ihr 40-jähriges Bestehen. Als Friedensdekade wird in den zehn Tagen vor dem  Buß- und Bettag ökumenisch ein Zeichen für den Frieden gesetzt. Auch wenn dieses Jahr viele Veranstaltungen ausfallen mussten, wurde sie auch in Nürnberg durch christliche Friedensaktive mit Leben gefüllt.

Telegram-Kanal

Zukünftig bietet das Nürnberger Friedensforum eine neue Möglichkeit an, sich über seine Aktivitäten zu informieren. Wer im Besitz eines Smartphones ist, kann sich im dortigen App-Store die App „Telegram“ kostenfrei herunterladen und unter der Suchfunktion dem „Friedensforum Nürnberg“ folgen. Dort teilen wir Veranstaltungen und nützliche Informationen aus der Friedensbewegung

Digitaler Friedensratschlag

Das bundesweite Vernetzungs- und Informationstreffen, der Kasseler Friedensratschlag kann dieses Jahr nicht vor Ort stattfinden. Das ist natürlich sehr bitter, denn die Welt ist keinen Deut weniger kriegerisch geworden. Allerdings ermöglichen nun die Veranstaltenden durch die digitale Durchführung am Sonntag den 06.12 allen Interessierten die Teilnahme. Weitere Informationen dazu finden Sie unter  www.friedensratschlag-digital.de/

Das Programm liegt bei.

Großer Zwischenerfolg
Mit der Unterzeichnung durch Honduras wird der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen

am 22.01.2021völkerrechtlich gültig. Auch wenn dadurch die Atomwaffen noch nicht verschwinden, ist das eine moralische und rechtliche Stärkung für eine atomwaffenfreie Welt. Nutzen wir sie!

Nächstes Treffen

am Montag, den 14. Dezember 2020, um 19.00 Uhr bei DIDF in der Wiesenstraße 86.

TOP Vorschlag

1. Politische Situation                                    2. Auswertung stattgefundener Aktivitäten

3. Planungen Ostermarsch 2021                     4. Verschiedenes

Mit friedlichen Grüßen

Günter Höcht                             Michael Käser                                  Ewald Ziegler